SENDEN. Es gibt schon sehr außergewöhnliche Arbeitsplätze. Beispielsweise den von Prof. Dr. Angelika Lohwasser. Denn die Ägyptologin der Westfälischen Wilhelms-Universität arbeitet einmal im Jahr inmitten der afrikanischen Wüste. Dort muss sie sich ohne fließendes Wasser die Zähne putzen, hat oft Sand im Essen und schläft ausschließlich im Zelt. Zum Waschen nimmt die Forscherin einfach einen großen Kanister Wasser mit. Und wenn ein Sturm tobt und überall Sandkörner sind, isst das Expeditionsteam eben mal im Auto.
Mit ihrem Vortrag „Feldbett statt Hörsaal“ über ihre Ausgrabungen im Sudan eröffnet die Wissenschaftlerin am Freitag (8. Dezember) um 15.30 Uhr im Rathaus die Kinder-Uni. Zu dieser Premiere lädt das Netzwerk Senden alle acht- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ein. Die „Studiengebühr“ beträgt einen Euro.
Die Dozentin berichtete den Kindern über den Alltag in ihrem archäologischen Feldprojekt im Nordsudan. „Das Leben dort ist zwar anders, aber sehr erholsam, weil man ohne Internet und Telefon an viel weniger denken muss“, betont die Wissenschaftlerin. Mit Hilfe ihrer Grabung möchte Angelika Lohwasser herausfinden, wie die Bevölkerung vor vielen Tausend Jahren im Nordsudan gelebt hat.
Weitere Termine der Kinder-Uni sind (jeweils an einem Freitag um 15.30 Uhr) am 19. Januar „Die spinnen die Römer – die ausgefallene Kleidung in der Antike“, am 16. Februar „Es werde Licht“ – Chemie-Vorlesung mit Experimenten und am 16. März „Klimawandel und Landwirtschaft in Sibirien“.
Wer bei der Kinder-Uni mitmachen möchte, muss sich an der Information im Rathaus anmelden. Dort erhält jeder einen Studierendenausweis, auf dem der Besuch der Vorlesungen bescheinigt wird. Gleichzeitig ist ein Euro Eintritt zu bezahlen.